Madeira Projekt Juli 2022
So schnell geht ein Jahr vorbei und die Tierschutzreise führt wieder nach der Insel Madeira. Voll beladen mit zahlreichem Material für den Tierschutz werden wir bei Ankunft in Funchal von Augusto dem großartigen Tierschützer abgeholt.
Ganz knapp passen alle unsere vollgepackten Koffer und die mitgebrachte neue Dropbox (Fangkorb) in sein relativ kleines Fahrzeug.
Gross war die Freude über die Naturalspenden wie Antiparasitenmittel, Leinen, Halsbänder und Spezialfutter für Hunde und Katzen und natürlich die Dropbox, die sehr hilfreich ist beim Katzenfangen zwecks Kastration und medizinischer Behandlung.
Die nächsten Tage waren angesagt mit Besuchen bei den lokalen Tierschützern, die meistens kleine Kolonien betreuen, mit Füttern und medizinscher Versorgung, da wir diese Privatpersonen via Augusto unterstützen ist es auch wichtig zu sehen, dass die TVAV Spenden korrekt verwendet werden.
Da ist zum Beispiel Dorisa die eine kleine Katzenkolonie oberhalb Funchal füttert und etliche ausgesetzte Hunde bei sich aufgenommen hat. Natürlich werden alle Tiere kastriert und wir helfen mit den Tierarztkosten, da Dorisa nur ein sehr kleines Einkommen hat, das gerade für Tierfutter reicht, aber nicht für Tierarztrechnungen.
Gerade Tags zuvor hat Dorisa entlang einer Strasse einen älteren Hund herumirren sehen der offensichtlich ausgesetzt worden ist.Zusammen gingen wir in die von uns bevorzugte Tierklinik in Funchal zur Behandlung. Dort wurde festgestellt, dass der Hund extreme Zahnprobleme mit Entzündung im Mund hatte und wohl nur unter Schmerzen essen konnte.
Dies dürfte, wie so oft auch der Grund sein, dass Haustiere ausgesetzt werden, nach dem Motto «altes Tier, kostet viel Geld beim Tierarzt, also weg damit».
Der Hund hatte keinen Chip und daher konnten wir auch den ehemaligen Besitzer nicht ausfindig machen.
Der Besuch in Santa Cruz bei Alexandrina im sehr gut geführten Tierheim ist jedes Mal ein schönes Erlebnis. Für die Katzen wurden neue Holzhäuschen angefertigt, die in der kälteren Jahreszeit ein schönes Zuhause bieten.
Der TVAV hat ja zuvor ein Musterhaus gespendet.
Im Westen von Madeira in der Region Ponta da Sol haben wir Elia von Madeira Sanctuary besucht. Bei ihr finden verletzte und ausgesetzte Hunde und Katzen ein neues Zuhause, aber es werden auch neue gute Lebensplätze für die zahlreichen Tiere gesucht.
Eigentliche eine schöne friedliche Sache, aber leider gibt es auch in dieser wunderschonen Landschaft den «bösen Nachbarn», einen älteren Herrn, der mittlerweile bekannt ist als sogenannter Tierhasser, da er vergiftete Köder in der Umgebung auslegt dies sogar in der Nähe des Tierheimes. Ein Hund ausserhalb des Tierheimes ist bereits durch Vergiftung verstorben, daher müssen jetzt leider Überwachungskameras beim Tierheim installiert werden, was wieder unnötige Kosten verursacht.
In der Region Calheta konnten wir mit Augusto und einer lokalen Tierschützerin in einer Bananenplantage Katzen zwecks Kastration einfangen. Hier kamen die Tierfallen zum Einsatz, ganz besonders die neue Dropbox. Die gefangenen Katzen hatten alle sechs Monate mehrere Junge, wobei die meisten wegen Parasiten nicht lange überleben. Hier sind Kastrationen extrem wichtig zur Verhinderung von viel Tierelend und auch die Mutterkatze kann sich wieder erholen und ein ruhigeres Leben führen.
Ebenfalls konnten wir noch an etlichen Orten Katzen zwecks Kastration mit unseren Tierfallen einfangen, die aber meistens nach ein paar Tagen wieder an den bisherigen Lebensplatz als Platzhalter zurückgebracht wurden, sofern der Ort einigermassen in Ordnung war.
Vor Ort haben wir noch einiges an Bedarfsartikeln und Tierfutter an private Tierschützer verteilt. Alle diese Personen werden immer wieder von Augusto, unserer Vertrauensperson in Madeira besucht, um die richtige Verwendung sicher zu stellen.
Wir sind überzeugt, dass wir regional doch etwas zur Populationskontrolle beitragen und das Leid der betroffenen Tiere etwas mildern konnten. Natürlich sind die Probleme immer noch riesig, besonders durch die zwei letzten «Corona Jahre», weil dadurch wieder viel mehr sogenannte «Strassentiere» ausgesetzt wurden und weniger Kastrationen in dieser schweren Zeit für Mensch und Tier durchgeführt werden konnten.
Vieles wäre nicht möglich ohne Ihre Unterstützung, lieber Spender, und dafür sagen wir im Namen der bedürftigen Tiere herzlichen Dank.
Zuletzt wie immer der Hinweis, dass ich alle Reisekosten, Hotel, etc. persönlich bezahle, alle Spendengelder gehen zu 100 % in den Tierschutz. Wir vom TVAV arbeiten alle ehrenamtlich, ohne Saläre oder irgendwelche Entschädigungen.
Für den TVAV
Rolf Keller
